B-Roll-Aufnahmen – Was bedeutet das?
Der Begriff B-Roll bzw. B-Roll-Aufnahmen stammt aus den Zeiten des Films, als man tatsächlich noch mit mehreren Filmrollen gearbeitet hat. Auf der A-Roll waren die Hauptaufnahmen (also z.B. ein Interview), die das Geschehen bzw. die Erzählung des Videos beinhalteten. Auf der B-Roll waren ergänzende, untermalende Aufnahmen für den Zwischenschnitt. Heutzutage werden natürlich fast alle Videoproduktionen digital und ohne echte Filmrollen geschnitten. Der Begriff wurde aber beibehalten.
In diesem Artikel erfährst du, wie man B-Roll-Aufnahmen filmt und welchen stilistischen und praktischen Nutzen sie haben.
Es sieht sehr unschön und langweilig aus, wenn ein Video zu wenig B-Roll-Aufnahmen enthält. Gleiches gilt, wenn sich viele der enthaltenen Szenen ähneln. Deshalb gilt für das Filmen von B-Roll grundsätzlich: mehr ist mehr. Je mehr Szenen und verschiedene Perspektiven man eingefangen hat, desto mehr Möglichkeiten bieten sich im Schnitt. Und so wird im Endeffekt auch das Gesamtwerk abwechslungsreicher und ansprechender.
Wenn man also genügend Zeit, Akkulaufzeit und Speicherplatz zur Verfügung hat, sollte man im Zweifelsfall lieber nochmal eine Perspektive mehr aufnehmen. Im Schnitt festzustellen, dass eine zusätzliche Aufnahme schöner gewesen wäre, ist ägerlich. Dies heißt aber nicht, dass man für ein Video von wenigen Minuten Laufzeit stundenlang B-Roll drehen sollte. Wichtiger ist es, sich im Vorfeld einen Drehplan bzw. eine Shotlist zu erstellen. So kann man ganz gezielt die vorher festgelegten Aufnahmen abarbeiten. Im Anschluss kann man dann gegebenenfalls noch ein paar zusätzliche, spontane B-Roll-Aufnahmen einfangen, um auf der sicheren Seite zu sein.[/vc_column_text][vc_column_text]
Wofür verwendet man B-Roll-Aufnahmen?
Ein Video, das nur aus der A-Roll-Aufnahmen besteht, wäre schnell langweilig. Häufig würde dieses nur durchgängig eine sprechende Person, eine bestimmte Handlung oder Situation zeigen. Erst die B-Roll-Aufnahmen machen das Video optisch spannend. In der Regel zeigt das B-Roll Szenen, die Details deutlich machen. So z.B. kreative Kameraperspektiven, oder atmosphärische Aufnahmen um dem Video eine spezifische Stimmung zu verleihen. Durch diese Aufnahmen wird das Video verständlicher, veranschaulichender und emotional packender für den Zuschauer.
Zudem erfüllt das B-Roll neben der ästhetischen auch eine ganz praktische Rolle im Schnitt. Denn die Szenen des B-Roll können dann über das A-Roll gelegt werden, wenn etwas überdeckt bzw. kaschiert werden soll. Gibt es z.B. bei einem Interview also einen Versprecher, einen Textaussetzer, einen kleinen Huster oder ähnliches, kann man eine B-Roll-Aufnahme darüberlegen. In der Tonspur wird die störende Stelle entfernt. So geht der Film für den Zuschauer nahtlos weiter. Ebenso kann B-Roll verwendet werden, um zwei Abschnitte der A-Roll zu verknüpfen.
Will man zum Beispiel nur den Anfang und das Ende eines Interviews verwenden, kann man in die Schnittstelle eine oder mehrere B-Roll-Aufnahmen legen. Die beiden A-Roll Abschnitte gehen in diesem Fall meist nicht direkt inhaltlich ineinander über. Insbesondere natürlich, wenn über ein ganz neues Thema gesprochen wird. Die B-Roll Szenen fungieren hier also als Puffer, um den Themenwechsel nicht zu abrupt wirken zu lassen. B-Roll Szenen werden in der Regel ohne Tonaufnahme gedreht, da man sie über die Tonspur der A-Roll legt und/oder mit Musik bzw. Soundeffekten untermalt.
Wie filmt man gute B-Roll-Aufnahmen?
Hier gibt es natürlich kein Patentrezept, die einzige Regel lautet: sei kreativ! Da das B-Roll keinen Ton beinhaltet, sind bei der Auswahl frischer, eindrucksvoller und ausgefallener Perspektiven kaum Grenzen gesetzt.
Hier eine Auswahl der gängigsten Stilmittel
Zeitlupe / Slow Motion
Um das Gefilmte auch verlangsamt völlig ruckelfrei abspielen zu können, muss man in einer höheren Framerate filmen. Je schneller die zu filmende Bewegung ist, desto höher sollte die Framerate gewählt werden. Denn je höher die Framerate ist, desto stärker kann das Videomaterial im Editing verlangsamt werden. Bei einer niedrigen Framerate führt eine starke Verlangsamung dazu, dass die Widergabe ruckelt bzw. keine flüssige Bildfolge mehr erfolgt. Der Flügelschlag eines Kolibris oder eine auflodernde Flamme sieht aber erst sehr stark verlangsamt besonders interessant aus. Hier empfiehlt sich, die Framerate so hoch wie möglich zu wählen, also 120fps oder höher (wenn es die Kamera zulässt).
Die meisten menschlichen Bewegungen (Gehbewegungen, Alltags- oder Gesprächsszenen) sehen dagegen zu stark verlangsamt meist eher merkwürdig aus. Hier sind in der Regel auch 60fps ausreichend. Eine Aufnahme mit 60fps kann man problemlos noch mindestens um die Häfte verlangsamen, wenn man das Video in 24, 25 oder 30 fps rendern will.
Einige aktuelle Kameras geben die Wahl zwischen 120fps in Full HD-Auflösung und 60fps in 4k-Auflösung. Wenn das Material extrem stark verlangsamt werden soll (80% Verlangsamung oder mehr), sollte man die geringere Auflösung zu Lasten der höheren Framerate in Kauf nehmen. Bei einer leichten Zeitlupe (30, 40 oder 50% Verlangsamung) bringt die höhere Framerate keinen allzu großen Nutzen. Hier sollte man demnach besser in 4K filmen.
Stabile, wackelfreie B-Roll-Aufnahmen
Filmt man mit einer hohen Framerate und verlangsamt das Material, sieht das Bild automatisch wackelfreier und stabiler aus. Filmt man z.B. mit 120fps und verlangsamt es um 80%, hat man immer noch flüssig laufende, elegante 24 Bilder pro Sekunde. Eine Verringerung der Geschwindigkeit um 80% hat natürlich zur Folge, dass eher abrupte Bewegungen mit der Kamera nicht mehr ganz so abrupt aussehen. Es reicht bei 120fps schon eine einzige Sekunde, in der man die Kamera stillgehalten hat, um daraus einen schönen, ruhigen Shot von 5 Sekunden zu erhalten. Filmt man in Slow Motion, braucht man also nicht unbedingt einen Gimbal oder eine andere physische Bildstabilisierung, um tolle Aufnahmen zu erzeugen. Ein wenig nachträgliche, digitale Bildstabilisierung im Schnittprogrammträgt dazu ihr übriges bei. In Premier Pro lässt sich die Stabilsierung über den Warp Stabilizer (Verkrümmungsstabilisierung) bei Slow-Motion-Aufnahmen besonders gut anwenden.
Gimbal / Steadycam verwenden
Slow-Motion-Aufnahmen sehen meist dann am besten aus, wenn viel Bewegung im Spiel ist. Am besten sieht das Material dann aus, wenn sich die Kamera und das gefilmte Objekt bewegen. Sie zeigen Details, die man in realer Geschwindigkeit nie so intensiv wahrnehmen kann. Bei der Verfolgung eines bewegten Objektes kann natürlich der Einsatz eines Gimbals oder einer Steadycam sinnvoll sein. Bewegt sich das Objekt sehr schnell, erfordert dies jedoch einiges an Übung. Besonders, wenn man mit einem solchen Gerät noch schnelle Schwenks durchzuführen muss um das Objekt nicht aus dem Bild zu verlieren. Durch die Verlangsamung des Materials sehen häufig besonders schnelle Kamerabewegungen gut aus. In Realgeschwindigkeit würden diese oft zu hektisch erscheinen. Bewegt man die Kamera dagegen sehr langsam und verlangsamt das Material stark, kann dies schnell etwas sehr träge und langweilig aussehen.
Eine durchgehende Kamerabewegung
Hinsichtlich der Kamerabewegungen sollte man auf eine durchgängige Linie achten. D.h. eine existierende Bewegung sollte man in der Anschlussszene stets in dieselbe Richtung fortführen. Einen Kameraschwenk nach links mit einem direkten Schwenk nach rechts fortzusetzen sieht nicht nur unschön aus, sondern verwirrt den Zuschauer schnell. Als Kameramann bzw. Editor lenkt man das Auge des Zuschauers. Das heißt, man sollte darauf achten, wohin der Blick des Zuschauers in einer Szene gelenkt wird. Diese Blickbewegung sollte sich in der Anschlussszene nicht zu krass verändern müssen.
Eine Ausnahme stellen jedoch Videos im Kampf- oder Actionbereich dar. Hier wird eine Orientierungslosigkeit durch abrupte Richtungswechsel und schnelle Schnitte bewusst eingesetzt. Der Zuschauer erlebt somit quasi die chaotische Dynamik des Geschehens noch intensiver mit.
Das gefilmte Objekt richtig positionieren
Muss sich der Zuschauer in jeder Szene neu orientieren, wirkt das schnell anstrengend und irritierend. Das Seherlebnis verschlechtert sich dadurch deutlich. Dementsprechend ist es auch hilfreich, darauf zu achten, dass das gefilmte Objekt nicht zu stark im Bild ´springt´. Man sollte die Führung der Blickrichtung des Zuschauers nicht aus der Hand geben. Sieht man z.B. einen Vogel in einer Szene links unten groß im Bild sitzen, in der nächsten ist er nur ganz klein rechts oben im Bild auf einem Ast zu erahnen, muss der Zuschauer quasi nach ihm suchen. Dies sollte dringend vermieden werden. Selbiges ist ist der Fall, wenn eine Person in einer Szene von rechts nach links läuft, und in der nächsten Szene in die Gegenrichtung.
Die einander folgenden Kameraeinstellungen sollten hinsichtlich der Bewegungsrichtung und der Platzierung des Objektes im Bild zueinander passen. Damit erzeugt man nahtlose Übergänge und einen angenehmen ´Flow´ des Videos. So nimmt man den Zuschauer mit auf eine filmische Reise und das Video entfaltet seine stärkste Wirkkraft.
Für abwechslungsreiche B-Roll-Aufnahmen: Die Five-Shot-Methode
Auch für das Filmen von B-Roll-Aufnahmen eignet sich Michael Rosenblums „Five-Shot-Methode“. Sie besagt, dass man beim Filmen stets 5 verschiedene Aufnahmen von mindestens 3 Sekunden Länge machen sollte. Somit hat man stets genug Material für den Schnitt und kann das Geschehen verständlich und abwechslungsreich darstellen. Diese fünf Szenen sollten folgende Infos beinhalten:
1. WO – Am welchem Ort spielt das Geschehen? Hier empfiehlt sich eine Weitwinkel-Aufnahme ohne zu starke Bewegung. Der Zuschauer muss sich orientieren können und die Örtlichkeit bzw. Räumlichkeit zuordnen.
2. WAS – eine Nahaufnahme einer Handlung, die detailliert zeigt, was getan wird. Mit einem Makro-Objektiv und einer geringen Tiefenschärfe kann man das Geschehen vom Hintergrund abgrenzen. So wird der Fokus noch stärker auf die eigentliche Handlung gelegt.
3. WER – Wer steht in der Szene im Zentrum, wer führt die Handlung aus? Eine Nahaufnahme der Person / des Gesichtes bringt uns den Protagonisten näher. Wie bei 2. funktioniert dies noch eindringlicher, wenn der Hintergrund unscharf ist und nicht ablenkt.
4. Auch diese Einstellung bezieht sich auf das WAS, allerdings bringt sie ebenso das WO, WAS und WER zusammen. In dieser Szene wird dem Protagonisten über die Schulter gefilmt. Alternativ kann dies auch eine POV- Einstellung (Point of View) sein. Dies schafft Nähe mit dem Charakter, den man filmt. Man sieht das Geschehen aus seiner Perspektive.
5. Um die Aufnahmen zu komplettieren, fehlt noch etwas Außergewöhnliches, etwas besonders Faszinierendes. Deshalb bezeichnet man die fünfte Aufnahme auch als Wow-Aufnahme. Dies kann eine besondere Kameraperspektive sein, eine Aufnahme mit auffallend schönem Lichteinfall oder landschaftlich tollem Vorder- oder Hintergrund. Diese Aufnahme sollte Eindruck machen.
B-Roll-Aufnahmen: Handheld oder mit Gimbal?
Einige Filmemacher filmen ihre B-Roll-Aufnahmen überwiegend handheld. D.h. aus der Hand ohne zusätzliche Stabilisierungsgeräte wie Gimbal oder Stativ. Zum einen liegt das daran, dass B-Roll ohnehin häufig in Slow-Motion gedreht wird. Dies lässt – wie bereits beschrieben – die Aufnahmen ruhiger aussehen. Zum anderen wirken Handheld-Aufnahmen organischer und natürlicher als Gimbal-Shots. Die Kamera kann noch schneller auf Bewegungen reagieren und sich an Bewegungen des gefilmten Objektes anpassen.
Häufig ist es jedoch eine reine Stilfrage, ob man aus der Hand oder mit einem Stabilisator filmt. Bei bestimmten, besonders actionreichen Videos wirken einige natürliche Verwackelungen echter und lebendiger als ein komplett ruhiges Kameragleiten. Filmt man z.B. ein Feuerwehr-Team bei der Arbeit und will Sequenzen einblenden, die die hektische Vorbereitung auf einen Einsatz zeigen, empfiehlt sich eine Handkamera. Filmt man dagegen einen ruhigen See in traumhafter Landschaft, ist eine ruhige Gimbalbewegung das bessere Stilmittel. Handheld-Aufnahmen wirken unmittelbarer und näher, als wäre man live im Geschehen. Gimbal-Aufnahmen dagegen haben tendenziell etwas kühleres, distanziertes. Durch die gleitenden Bewegungen wirken sie aber oft epischer und cinematischer. Es muss hier aber hier kein entweder/oder sein: Auch eine Mischung aus Handheld- und Gimbal-Aufnahmen kann sehr gut funktionieren.
Die Bildkomposition
Gelungene B-Roll-Aufnahmen zeichnen sich natürlich auch durch eine wohlüberlegte, stimmige Bildkomposition aus. Für B-Roll-Aufnahmen sollte man sich Zeit nehmen um das zu filmende Objekt richtig im Bild zu positionieren. Wenn es sich um einen beweglichen Gegenstand handelt, gilt es also, einen passenden Hintergrund zu finden. Handelt es sich um Personen, kann man nett fragen, ob diese sich woanders positionieren können. Beim Filmen von B-Roll muss man nicht alles genau so einfangen, wie es vor einem erscheint. Es ist wichtig, das Geschehen um einen herum soweit man kann zu steuern und zu dirigieren, wenn dadurch schönere Bilder entstehen.
Die Lichtsetzung
Neben dem Hintergrund sollte die Positionierung natürlich stets nach dem besten Licht erfolgen. Das natürliche Licht vor Ort sollte genutzt und durch Kunstlicht unterstützt bzw. ergänzt werden. Wenn man den Hintergrund in einer geringen Tiefenschärfe verschwimmen lässt, trägt er viel zur Stimmung des Bildes bei. Selbiges gilt natürlich für den Vordergrund. Mit einem (unscharfen) Vorder- und Hintergrund erzeugt man Tiefe im Bild, das Bild wirkt dadurch plastischer und lebendiger. Ebenso erreicht man dies durch eine Verlagerung der Schärfe und somit des Fokusses der Zuschauer.
Bewegung ins Bild bringen
Bewegte Aufnahmen sehen grundsätzlich immer etwas spannender aus als statische. Es sei denn, man hat die Bildkomposition so detailliert durchdacht, dass diese nicht durch eine Bewegung ´zerstört´ werden soll. Eine Mischung aus bewegten und statischen B-Roll-Aufnahmen ist abwechslungsreicher und wirkt meist sehr stimmig. Die bewegten Bilder sollten allerdings besser nicht die Bewegungsrichtung wechseln. Eine leichte Bewegung in stets dieselbe Richtung erzeugt einen Flow und nimmt den Zuschauer mit auf eine Reise.
Filmt man in 4k oder einer höheren Auflösung und rendert das Video in Full-HD, kann man Bewegungen auch noch in der Postproduktion simulieren. Möglich ist hier z.B. ein digitales Hinein- oder Herauszoomen, ein simulierter Kameraschwenk oder eine Kombination dieser beiden Stilmittel. Manche Kameras bieten schon intern solche simulierten Slider- bzw Stativbewegungen an, das spart etwas Zeit in der Nachbearbeitung.
Autofokus oder manuell fokussieren?
Wenn man eine Kamera besitzt, die bei einem präzisen und schnellen Autofokus nicht ihre größten Stärken hat, ist es besser mit manuellem Fokus zu filmen. Filmt man mit manuellem Fokus aus der Bewegung heraus, sollte man zunächst seine Endposition einnehmen, das Objekt scharf stellen, und dann die Bewegung vom jeweiligen Ausgangspunkt aus auf das Objekt zu bis zu exakt dieser Position hin ausführen. Dadurch bewegt man sich und die Kamera sozusagen in die Schärfe hinein. Alternativ kann man das Objekt scharfstellen, wenn man in der Endposition ist, dann die Bewegung vom Objekt weg ausführen. Lässt man das Video dann in der Postproduktion rückwärts abspielen, hat man denselben Effekt. Dies ist bei menschlichen Bewegungen natürlich in der Regel nicht möglich, da diese rückwärts abgespielt seltsam aussehen. Beim Filmen von einem statischen Objekt geht dies aber ohne weiteres.
Slider- oder Dolly-Aufnahmen
Für ruhige, wackelfreie Aufnahmen bieten sich neben einem Gimbal auch ein Slider oder Dolly an. Der Slider hat gegenüber dem Gimbal eine noch gleichmäßigere Bewegung. Dies ist vor allem hilfreich, um kleinste Details in Szene zu setzen. Filmt man zum Beispiel ein Uhrwerk oder einen Mikrochip aus nächster Nähe, ist ein Slider das beste Hilfsmittel. Mit Slider-Aufnahmen kann man auch kleinste Details in einer bewegtem Aufnahme elegant in Szene setzen.
Timelapse- oder Hyperlapse-Videos als B-Roll-Aufnahmen verwenden
Timelapse-Aufnahmen sind eigentlich eine Serie von Einzelbildern. Diese liegen meist einige Sekunden oder gar Minuten auseinander. Sie werden dann in ein Video integriert und in einer stark beschleunigten Abfolge abgespielt. So lassen sich die Geschehnisse an einem Ort über eine längere Zeit in einer sehr kurzen Zeit zusammenraffen.
Hyperlapse-Aufnahmen sind Timelapse-Aufnahmen, bei denen die Kamera sich über größere Strecken bewegt. Beide Stilmittel sind zeitlos beliebt als B-Roll-Aufnahmen. Sie eignen sich besonders um Landschaften oder Städte in Szene zu setzen.
B-Roll-Aufnahmen mit Musik und Soundeffekten untermalen
Die Bedeutung von Musik und Soundeffekten ist für ein stimmiges Video absolut essentiell. Sie sollten immer so gewählt werden, dass Sie die gewünschte Atmosphäre unterstreichen. Eine gut ausgewählte Musik trägt maßgeblich zur Grundstimmung des Videos bei. Zudem gibt der Takt der Musik den Takt des Schnittes vor. Eine passende Musik fügt sich somit nahtlos in das Gesamtwerk ein. Eine schlecht gewählte Musik kann dagegen die Bilder unfreiwillig komisch wirken lassen, wenn sie nicht zu ihnen passt.
Wählt man einen Musiktitel aus, der etwas ruhiger anfängt und sich dann steigert, kann man eine Spannungskurve aufbauen. Wählt man die B-Roll-Aufnahmen entsprechend dieser Spannugskurve aus, erzählt man schon eine Art von Geschichte. Generell ist eine Musik, die zu wenig auffällt besser als ein Titel, der zu aufdringlich ist. Wenn man eine Sprecherstimme im Video hat, sollte man darauf achten, die Lautstärke der Musik ― während gesprochen wird ― zu reduzieren. Nur in den sprachfreien Phasen kann man diese auf höherer Lautstärke einpegeln. Auf Geräusche und Soundeffekte wird bei B-Roll aufnahmen oft verzichtet. Die Soundeffekte sollte man dann in der Postproduktion passend aussuchen und dezent einstreuen. Dies macht das Filmerlebnis deutlich intensiver und ansprechender.
B-Roll-Aufnahmen auf Stock-Plattformen kaufen
Videoaufnahmen für das B-Roll können auch auf verschiedenen Stock-Footage-Plattformen gekauft werden. Dies empfiehlt sich, wenn man bestimmte Szenen braucht, die man nicht selbst filmen kann. Z.B. von einem weit entfernten Ort. Ebenso, wenn man eine Handlung oder Situation zeigen will, die unverhältnismäßig aufwändig zu inszenieren wäre.
Hier ist aber Vorsicht geboten. Denn einige der Stock-Footage-Anbieter locken die Kunden mit günstigen Startpaketen in teure Abo-Fallen. Bevor man eine solche Seite nutzt, sollte man sich also ausführlich über deren Reputation und Geschäftsbedingungen im Netz informieren. Wählt man einen seriösen Anbieter und findet zum Film passendes Stockmaterial, kann dies einen Film jedoch enorm bereichern.